Lagebericht RU-Suspect: Mamolida

Geschrieben von Psynergy. Illustration von Tikitik. Übersetzt von Most.
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Mamolida Suspect

Einleitung

Seit es in diesem Tier sein Unwesen treibt ist Mamolida definitiv einer der besten defensiven Threats im RU. Im Gegensatz zum Suspect Test der meisten anderen Pokémon, wird Mamolida aufgrund der immensen defensiven Fähigkeiten und ausgezeichnetem Teamsupport getestet. Mamolida ist seit langem ein wichtiger Grundstein vieler beliebter RU-Cores, da es sich mit Registeel und früher auch mit dem damals allgegenwärtigen Mega-Stahlos gut kombinieren ließ. Doch erst nachdem Mamolida in BW2 Zugriff auf die Fähigkeit Belebekraft erhielt, wurde es zu einer ernstzunehmenden Gefahr. In BW war Mamolida viel zu passiv und konnte bis auf Wish-Support nicht vieles bieten, wodurch es leicht offensiv unter Druck gesetzt wurde und für ein potenzielles Set-up ausgenutzt werden konnte. Mit 165 Basis-KP war es Mamolida sogar möglich, Pflanzen- und Elektro-Attacken einzustecken, aber erst Belebekraft machte es zu dem hartnäckigen physischen Pivot, den wir kennen. Mit Siedewasser und Abschlag kann es offensive Gegner wie Viridium und Symvolara, welche ansonsten zuverlässige Checks wären, irritieren, obwohl es selbst kaum offensive Präsenz hat. Mamolida kann riesige Wunschträume an Teammitglieder weitergeben und sich selbst beim Auswechseln heilen, wodurch kein Momentum verloren geht. Dadurch findet es sogar auf offensiven Teams einen Platz. In seiner hohen Widerstandsfähigkeit und den verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten in vielen Spielstilen, obwohl sich die Sets von Mamolida eigentlich kaum unterscheiden, zeigt sich der enorme Einfluss, den Mamolida auf das RU-Metagame hat.

Defensiv

Grundsätzlich verwendet Mamolida immer eine Variation dieses Sets, da Wish-Support der Hauptgrund ist, um Mamolida zu verwenden. Dieses Set hat ein ganz einfaches Ziel: in Attacken einwechseln, den Gengar mit Statusveränderungen stören oder einen riesigen Wunschtraum an Teamkameraden in Not weiterzugeben. Mit Schutzschild kann Mamolida gegnerische Attacken scouten und sich selbst zuverlässig mit Wunschtraum heilen, falls notwendig. Dadurch nervt es auch gegnerische Pokémon, die Wahlitems tragen, wie z.B. Magneton, welches Mamolida sonst mit Leichtigkeit besiegen würde. Die Kombination aus Schutzschild und Toxin ist auch ideal, um gegnerische offensive und defensive Threats zu schwächen und sich gleichzeitig mit Wunschtraum zu heilen. Mamolida wird jedoch oft in Teams verwendet, die andere Toxin-Nutzer haben, sodass in dem gleichen Slot Abschlag verwendet werden kann, um Gegner, die sich auf ihr Item verlassen, aus dem Konzept zu bringen. Siedewasser setzt physische Angreifer unter Druck und kann voreilige Set-up-Versuche vereiteln, obwohl der Spezialangriff ziemlich schlecht ist. Die Rolle von Mamolida im Team ist ziemlich einfach. Es ist jedoch eine wichtige Rolle, für die es wie geschaffen ist.

Argumente für einen Bann

Argumente, die einen Bann begünstigen, verweisen oft auf Mamolidas unglaublichen Bulk und seine Fähigkeit, ein breites Spektrum an Gegnern fast alleine zu besiegen. Viele physische Angreifer im RU haben Probleme, Mamolida zu überkommen, was Mamolida viele Möglichkeiten für einen Switch-in eröffnet und dafür, einen Wunschtraum an Teamkameraden weiterzugeben. Es kann auch einfach selbst wieder auswechseln, um das Momentum zu erhalten. Dadurch kann man defensive Cores nur sehr schwer erledigen, vor allem, weil viele häufige defensive Pokémon wie Registeel, Selfe und Diancie sonst außer Überreste keine zuverlässige Recovery haben. Leute, die für einen Bann sind, argumentieren auch, dass Mamolidas Fähigkeit, für viele Threats als Pivot zu fungieren, die Brauchbarkeit von offensiven Spielstilen verringert. Einige Pokémon, die eigentlich gut sind, werden dadurch zu einer Belastung, da alleine die Präsenz von Mamolida ihr Momentum vernichtet. Dieses Argument wurde auf der Suspect-Ladder, auf der Mamolida verboten war, bestätigt. Offensive Teams waren sehr häufig und viele Anti-Offense-Pokémon wie Sniebel wurden verwendet, um diese zu besiegen. Andere Argumente verweisen auf Digdris Fähigkeit, viele Pokémon wie Viridium, Hoopa und Magneton, die Mamolida direkt gefährden, zu trappen und zu beseitigen. Dies schränkt derartige Spielstile weiter ein. Andere argumentieren, dass Mamolida auch ausgezeichnet in offensive Teams passt, obwohl es selber kaum eine offensive Präsenz hat, da es nicht das ganze Momentum des Teams zerstört. Dies ist ein weiterer Punkt, weshalb Mamolida nicht gut für das Metagame ist.

Argumente gegen einen Bann

Argumente gegen einen Mamolida-Bann betonen seine passive Natur und Abhängigkeit von Statusveränderungen, um Gegner direkt unter Druck zu setzen. Pokémon, die Verbrennungen nicht fürchten, können Mamolida leicht ausnutzen, um ein Set-up zu starten. Set-up-Sweeper mit Delegator können es oft weiter unter Druck setzen, da Mamolida meist zu schwach ist, um den Delegator zu brechen. Wenn es mit Siedewasser in kritischen Situationen keine Verbrennung landet, wird es auch schnell durch kräftige physische Wallbreaker überwältigt. Es kommt zwar gut mit vielen offensiven Threats klar, kann diese jedoch durch seine Passivität nur schlecht direkt gefährden. Diejenigen, die Mamolida im RU behalten wollen, glauben auch, dass Mamolidas Präsenz für das Tier von Vorteil ist, da es viele starke physische Angreifer wie Kicklee, Sniebel und Flambirex mit Leichtigkeit checkt. Dies wird ebenfalls durch den Anstieg derer Verwendung auf der Suspect-Ladder bestätigt. Manche behaupten, dass Mamolida selbst die offensive Spielstile gar nicht allzu stark einschränkt; das Tier an sich bietet keine gute Umgebung für aggressive Archetypen und Mamolidas Bann würde daran nicht viel ändern. Hierbei wird auch oft Digdri erwähnt, wobei jedoch nicht behauptet wird, dass es Mamolida schwerer zu besiegen macht, sondern eher das Gegenteil. Es trappt und besiegt wichtige Teampartner wie Diancie und Registeel, welche oft den Hauptgrund dafür darstellen, warum Mamolida so schwierig zu besiegen ist. Andere behaupten, Digdri sei das wahre Problem, und bewegen so den Fokus komplett von Mamolida weg. Obwohl Mamolida viele physische Angreifer walled, ist die Anti-Bann-Gemeinde der Meinung, dass es nicht allzu schwer zu stoppen ist und ein Bann dem Tier keine Vorteile bringen würde.

Zusammenfassung

Mit einer Mehrheit von 57% der Wähler verbleibt Mamolida schließlich im RU. Der pinke Fisch ist und bleibt einer der besten defensiven Threats im RU-Metagame. Der Suspect Test war relativ knapp und keine der Seiten hatte eine überwiegende Mehrheit. Die Differenz ist jedoch deutlich genug, um daraus zu schließen, dass viele Spieler die Präsenz Mamolidas für kein Problem hielten. Andererseits verdeutlicht dieser Suspect Test auch, wie wichtig Digdri im RU-Metagame ist, da es in Argumenten sowohl für als auch gegen einen Mamolida-Bann erwähnt wurde. Daraus folgt, dass möglicherweise nicht Mamolida das Problem ist, sondern Digdri, da es mit seinen Trapping-Fähigkeiten gefährliche Gegner einfach beseitigen kann. Ob für Digdri in Zukunft ein eigener Suspect Test stattfindet, wird sich noch herausstellen, Mamolida kann den Titel als bester defensiver Pivot im RU jedenfalls behalten. (P.S. Digdri wurde nach einiger Zeit in einem eigenen Suspect gebannt, der Artikel dazu folgt.)

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